Burg der Getreuen
ist die Bedeutung des mittelalterlichen Ortsnamens "Trawenstain". Diese Benennung bezieht sich vermutlich auf die kleine Burganlage, deren Reste vor einigen Jahren in den Fundamenten des heutigen Pfarrhofes nachgewiesen wurden. Dipl.-Ing. Helmut Hörner datiert die Gründung Traunsteins mit ca. 1175 und deutet die Burgreste als den ehemaligen wehrhaften Sitz des Rodungsführers während der Zeit der Rodung und Besiedelung des nördlichen Waldviertels. Die Lage des jetzigen Traunsteins war für eine befestigte Anlage sehr günstig, da der gleich hinter der Kirche aufragende Wachtstein eine Sichtverbindung nach Süden, Osten und Westen bietet.
In der Zeit um 1250 musste in Traunstein bereits eine romanische Kirche gestanden sein, denn ein Priestergrabstein aus dieser Zeit wurde beim Neubau der Kirche gefunden. Dieser wurde dann an der Wand der alten Sakristei angebracht.
Die älteste Nennung von Traunstein stammt aus dem Jahre 1332 und nennt „Trawnstein“ mit 16 Pfund Pfennig dem Abt von Kremsmünster taxpflichtig. 1371 war Traunstein Pfarre und Sitz eines Landgerichtes.
Die erste Nachricht über die Marktgerechtigkeit Traunsteins ist aus dem Jahre 1580 überliefert. Um diese Zeit also wird Traunstein erstmals als Markt genannt, mit eigenem Banntaiding und Kirtag. Die Bewohner des Ortes hatten das Bürgerrecht, in den Matriken sind sie als „Burger“ oder „Civis“ bezeichnet. Die Kirchenväter waren angesehene Bewohner des Marktes, welche mit Unterschrift und Siegel die Richtigkeit der Kirchenrechnung beglaubigten. Die drei Markttage werden nach einem Privileg am Fest St. Georgii (23. April), am Pfingstdienstag und am vierten Adventsonntag gefeiert. Zu dieser Zeit wird durch 4 Sonntage als Zeichen des Privilegs das Schwert am Traunsteiner Pranger ausgestellt.
Mit dem provisorischen Gemeindegesetz von 1849 und dem Reichsgemeindegesetz von 1862 wurden politische Gemeinden mit gewählten Vertretern gegründet. Damit sind die Gemeinden Traunstein, Moderberg und Spielberg entstanden, die sich 1967 zur Großgemeinde Traunstein zusammenschlossen. Traunstein darf sich seit 20. Mai 2010 Bad Traunstein nennen.
Wappen
Die Marktgemeinde Traunstein besitzt seit 1590 das Marktrecht, hatte lange kein eigenes Marktwappen. Die 1967 erfolgte Zusammenlegung der ehemaligen Gemeinden Spielberg, Moderberg und Traunstein zur Marktgemeinde Traunstein war schließlich Anlass, dass am 8. April 1975 die NÖ Landesregierung der Marktgemeinde Traunstein das Wappen verliehen hat.
Der Entwurf des Wappens stammt von Prof. Dechant Josef Elter, der als Pfarrer und Künstler in der Zeit von 1957 bis 1997 in Traunstein wirkte.
Die Treue, von welcher der Ortsname herführt, wird durch die beiden sich haltenden Hände versinnbildlicht. Das Schwert ist Symbol für das Patrozinium des heiligen Georg. Das Rot kommt in den Farben der Geschlechter Starhemberg, Dachsberg und Streitwiesen vor. Der Baum dient als Zeichen für den Wald. Er stellte schon damals ein wichtiges Wirtschaftsgut für die Region dar. Wie das Schwert so ist auch der Drache Symbol für das Patrozinium des heiligen Georg. Er erinnert auch an den Panther der Starhemberg.